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Kelper Konterfei

Zwei Religionen, eine Stufe – Die interreligiöse Exkursion der J2 nach Ulm

Am Dienstag nach den Herbstferien holte die J2 mit ihren Religions- und Ethik-Lehrkräften Frau Groß, Herrn Haas, Herrn Renz und Herrn Wagner die interreligiöse Exkursion nach Ulm nach. Diese Exkursion gehört zum festen Bestandteil des Schulcurriculums des Kepler-Gymnasiums und soll – gerade in Zeiten von zunehmendem Antisemitismus – das Bewusstsein für die für das Christentum so beutende Religion weiten.

 

SynagogeUnsere erste Station war die Synagoge: dort wurden wir von Pfarrer Tränkle (als Vertretung für Rabbi Trebnik) herzlich in Empfang genommen und auf lebendige und feinfühlige Weise in die jüdische Geschichte der Ulmer Bürgerinnen und Bürger mitgenommen. Er beantwortete bereitwillig alle Fragen zur jüdischen Glaubenspraxis und teilte auch offen seine Einschätzung hinsichtlich der aktuellen Ereignisse in und um Israel (als Zentrum des Judentums) mit uns. Die notwendige und sensible Differenzierung zwischen verschiedenen Haltungen, Beweggründen und globalen Zusammenhängen waren im gemeinsamen Gespräch ein Anliegen, das besonders im Gedächtnis blieb.  Zum Abschied sang Pfarrer Tränkle  sogar noch ein hebräisches Friedenslied, um die Akustik des besonderen Synagogengebäudes und die hebräische Sprache zu veranschaulichen.

Anschließend begaben wir uns zum Ulmer Münster und wurden dort in vier Gruppen durch dieses architektonische Meisterwerk der Ulmer Bürgerinnen und Bürger geführt. Als Highlights der größten evangelischen Pfarrkirche Deutschlands präsentierten sich  neben dem größten Fresko nördlich der Alpen auch die kunstvoll geschnitzte Kanzel, die seit dem zweiten Weltkrieg nach und nach aufwändig restaurierten bunten Fenster, das kunstvoll gearbeitete Chorgestühl aus Eiche – das übrigens schon vor einigen Jahrhunderten den Gedanken der Gleichberechtigung von Mann und Frau zum Ausdruck brachte – und nicht zu vergessen der höchste Kirchturm der Welt, den einige tapfere Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften bei frischem Wind und mit brennenden Oberschenkeln bestiegen haben – die Anstrengung wurde mit einem tollen Ausblick über das herbstliche Ulm belohnt! 

Zur Verarbeitung der vielen Informationen und Eindrücke stärkten wir uns vor der Rückfahrt nach Freudenstadt in einer kleinen, aber feinen Freizeit-Phase mit einem Mittagessen und der Erkundung der Ulmer Altstadt auf eigene Faust.

Abschließend resümierten die Schülerinnen und Schüler im Bus sehr zufrieden, dass sich die Anreise gelohnt habe, da sowohl die allgemeinen Kenntnisse über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Judentum und dem Christentum vertieft wurden als auch die geschichtliche Entwicklung der beiden Konfessionen evangelisch und katholisch beleuchtet wurde. 

Schulleiter Hermann Kaupp ist froh, dass die Exkursion stattfinden konnte, denn gerade jetzt, da der Antisemitismus auch in Deutschland Fahrt aufnimmt, ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen und den Dialog zu suchen. Vor allem soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben werden, sich ein authentisches Bild vom Judentum zu machen, welches nicht eingefärbt ist durch unseriöse News aus dubiosen Quellen, die gerade die Medienwelt fluten. Er ist stolz auf seine Lehrkräfte, die trotz zum Teil Bedenken aus der Elternschaft an der Fahrt festgehalten haben und damit einen großen Beitrag leisteten, das interkulturelle Verständnis zu fördern.

 

 

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