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Schullandheim 8d: Zu Besuch in der sächsischen Partnerstadt

Seit vielen Jahren gehen die achten Klassen des Kepler-Gymnasiums Freudenstadt eine Woche ins Schullandheim. Gewöhnlich findet dieser Schullandheimaufenthalt rund um die Pfingstferien statt und im Radius von etwa 100km um die Schule. Die Klasse 8d von Birgit Braun und Albrecht Ortmann hat nun etwas Neues ausprobiert, sowohl hinsichtlich des Reiseziels als auch bezüglich des Zeitpunkts: Es ging in der Woche vor den Herbstferien in die Stadt Schöneck im Vogtland, mit der Freudenstadt seit den neunziger Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts eine Städtefreundschaft verbindet.

Aufgrund der deutlich größeren Entfernung gegenüber den üblichen Zielen ging es am Montag, den 23.10.23, bereits um 6:00 Uhr am Kepler-Gymnasium mit dem Bus los. Damit dieser Anreisetag kein reiner Reisetag wird, war ein dreistündiger Aufenthalt in der Musikstadt Bayreuth eingeplant. An der Villa Wahnfried, dem Wohnhaus von Richard Wagner, und am neuen Schloss vorbei, führte Albrecht Ortmann die Klasse, die zur Hälfte das Musikprofil gewählt hatte, in die historische Innenstadt von Bayreuth. 

Höhepunkt des Stadtrundgangs war die Besichtigung des Markgräflichen Opernhauses, eines von zwei noch original erhaltenen Opernhäusern aus der Zeit vor der Französischen Revolution und seit 2012 UNESCO-Weltkulturerbe. Um kurz nach vier Uhr am Nachmittag erreichte der Bus die Jugendherberge in Schöneck. Nachdem die Zimmer bezogen waren, gab es schon Abendessen.

Am Dienstag wurde die Klasse an der Evangelischen Oberschule Schöneck erwartet, wo sie zu einem Volleyballturnier mit der 8c der Oberschule, organisiert von der Sportlehrerin Heike Hoppe, eingeladen waren. Damit der partnerschaftliche Charakter im Vordergrund steht, wurden die Mannschaften ausgelost, so dass in allen Teams Schülerinnen und Schüler aus beiden Schulen gemischt waren. Während des Turniers führte Schulleiter Markus Kugler die beiden Freudenstädter Kollegen durch sein Schulhaus und es entstand dabei ein anregender Austausch über Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der beiden Schulen.

Nach dem sportlichen Event wurden die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern von der Schule zu einem Mittagsimbiss in der Aula der Schule eingeladen und zum Abschluss zeigten die Schülerinnen und Schüler der Schönecker 8c den Besuchern aus der Freudenstädter 8d in Kleingruppen ihre Schule.

Am Mittwochmorgen war wieder Bewegung angesagt und es ging in den Kletterwald. Nachmittags wurde die Klasse im Rathaus erwartet, wo sie der Bürgermeister Andy Anders im Ratssaal persönlich empfing und begrüßte. Vom Rathaus aus führte „Nachtwächter“ Ralf Edler durch das Herz Schönecks und lehrte der Klasse auf sehr launige und unterhaltsame Art und Weise Wissenswertes über die Geschichte Schönecks. Vom Felsen „Alter Söll“, auf dem einst die mittelalterliche Burg stand, hatte die Klasse einen herrlichen Ausblick in alle Himmelsrichtungen und erfuhr damit ganz nebenbei, dass Schöneck zu recht als „Balkon des Vogtlandes“ für sich wirbt.

Zurück im Ratssaal erzählte Stadtrat Peter Zeidler den Schülerinnen und Schülern von den Anfängen der Städtepartnerschaft, als Schöneck nach der Wiedervereinigung von der Freudenstädter Stadtverwaltung große Unterstützung erfuhr bei der Umsetzung der neuen Kommunalordnung. Das Land Sachsen hatte sich dabei stark an der Baden-Württembergischen Vorlage orientiert; für die Hilfe bei der Umsetzung in Schöneck ist die Stadt ihrer Schwarzwälder Partnerstadt heute immer noch sehr dankbar.

Die Wanderung am Donnerstagmorgen führte nochmal durch die Stadt und dann hinaus in die Umgebung der Stadt. An den Herrenteichen und am Kroatenloch konnte Albrecht Ortmann überprüfen, wie gut seine Schüler bei den Ausführungen des Nachtwächters zum großen Stadtbrand 1856 und zum Dreißigjährigen Krieg aufgepasst hatten. Am Kroatenloch erfuhr die Klasse zudem, dass Schöneck mit seiner Bergbaugeschichte eine weitere Gemeinsamkeit mit Freudenstadt hat.

Nachmittags stand dann der über die Region hinaus bekannte Bikepark auf dem Programm. Die Teilnahme war freiwillig und so reichten die verfügbaren Leihräder der Bikestation für die elf Schülerinnen und die zwei Lehrer gut aus. Für viele der Teilnehmer war der Bikepark das Highlight des Schullandheimaufenthaltes schlechthin.

Die letzte Nacht im Schullandheim verlief bei vielen typischerweise mit nicht allzu viel Schlaf, so dass die Schülerinnen und Schüler am Freitagmorgen etwas müde in den Bus stiegen, aber glücklich und zufrieden.

Die Lehrer Birgit Braun und Albrecht Ortmann sind sich einig, dass das Experiment voll geglückt ist. Die 8d wird bestimmt nicht die letzte Klasse des Kepler-Gymnasiums sein, die Schöneck besucht hat … und vielleicht kommt auch bald mal eine Schönecker Klasse nach Freudenstadt?

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