Exkursion nach Dachau und Nürnberg
Als erstes wurde uns dort erklärt, warum auf dem Eingangstor „Arbeit macht frei“ steht. Dann wurde uns etwas über das Jourhaus erzählt, welches direkt am Eingang ist und danach hat man uns die Funktion des Appellplatz erklärt. Dort fanden täglich zwei Zählungen statt, bei denen die Häftlinge bis zu vier Stunden stramm stehen mussten. Dann gingen wir weiter zum Wirtschaftsgebäude. Wenn früher neue Häftlinge ankamen, mussten sie zuerst in dieses Gebäude. Dort wurden ihre Namen durch Nummern ersetzt und sie bekamen ihre Kleidung, wobei nicht auf Größen geachtet wurde. Wir fanden es sehr grausam, dass die Häftlinge so gedemütigt und so schlecht behandelt wurden. Nachdem wir das Wirtschaftsgebäude angeschaut hatten, gingen wir zu einer neu gebauten Baracke. Es ist die einzige Baracke, die man anschauen kann, da dort, wo die anderen früher einmal waren, heute nur noch Markierungen sind. In den Baracken wohnten früher die Häftlinge und schliefen in sehr kleinen und eng aneinander stehenden Betten. Auch im Bad gab es nicht viel Platz und es gab keine Trennwände. Man erzählte uns auch, was es damals für Strafen gab. Wir fanden es erschreckend und schlimm, wie die Häftlinge leben mussten und wie sie bestraft wurden. Nach der Besichtigung der Baracke haben wir uns das Krematorium und die Gaskammer angeschaut. Wir durften aber selbst entscheiden, ob wir uns die Gaskammer anschauen wollen, weshalb nur manche sie angeschaut haben. Wir haben auch erfahren, dass diese Gaskammer im Gegensatz zu anderen kaum benutzt wurde. Danach haben wir einen Kurzfilm zum Thema angeschaut und durften anschließend noch selber das Gelände für eine Stunde besichtigen. Wir haben in dieser Zeit eine Ausstellung angeschaut, in der es unter anderem Informationen über die Versuche mit Menschen im KZ gab. Außerdem waren wir noch im Bunker, in dem es viele kleine Zellen gab, in denen man als Strafe teilweise nur stehen konnte. Um 15 Uhr sind wir dann alle mit dem Bus weiter nach Nürnberg zur Jugendherberge gefahren. Aufgrund einer Buspanne kamen wir in Nürnberg mit Verspätung an, sodass wir leider nicht mehr so viel Zeit hatten, um uns die Stadt anzuschauen.
Am nächsten Tag ging es bereits nach dem Frühstück weiter zum Reichsparteitaggelände. Dort angekommen wurden wir wieder nach Klassen aufgeteilt. Die ersten zwei Gruppen bekamen zuerst eine Führung über das Reichsparteitaggelände, der Rest schaute sich währenddessen das Dokumentationszentrum an. Die dortige Ausstellung "Faszination und Gewalt" beschäftigt sich mit den Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus. Vieles, was wir dort sahen, hatten wir bereits im Geschichtsunterricht gelernt, aber es gab auch manche Dinge, die wir noch nicht wussten. Außerdem gab es teilweise auch sehr interessante Originalaufnahmen, die man anhören oder anschauen konnte. Nach der Besichtigung des Dokumentationszentrums hatten wir eine kurze Pause zum Essen und dann hatten auch wir eine Führung. Als erstes erzählte man uns generell etwas zum Gelände. Danach haben wir uns die Kongresshalle angeschaut. Dieses riesige Gebäude wurde nie fertiggestellt und sollte nur für eine einzige Rede Hitlers im Jahr erbaut werden. Dann ging es weiter zur Großen Straße und danach zum Deutschen Stadion oder zumindest zum einzigen Stein, der jemals von diesem Stadion gesetzt wurde. Zum Schluss ging es dann noch zum Zeppelinfeld, wo die großen Aufmärsche der NSDAP stattfanden.
Insgesamt haben wir viel Wissenswertes gelernt und obwohl die Stimmung im KZ eher bedrückt war, hat die Exkursion sehr viel Spaß gemacht und war sehr interessant. Außerdem konnten wir immer Fragen stellen, wenn wir etwas nicht verstanden haben, was wir sehr gut fanden.
Chiara Knicker, 9c